Mit Hausmannskost werden traditionell zubereitete Gerichte bezeichnet, die auch Restaurants anbieten. Hausmannskost ist wie eh und je beliebt und viele Bundesländer verfügen über spezifische Rezepturen. In den jeweiligen Restaurants gibt es heute althergebrachte Rezepte auf moderne Art und Weise zubereitet.
Die Hausmannskost war einst eine kräftige Mahlzeit für hart arbeitende Menschen. Schon weit über 500 Jahre sind deftige Speisen unter dem Begriff Hausmannskost bekannt. Anno dazumal arbeiteten die Menschen schwer, daher wurde kalorienreich gekocht. Vorrangig wurde der Hausmann bewirtet, also derjenige, der schwer arbeiten und die Familie versorgen musste. Es wurden hauptsächlich Kartoffeln, Fleisch, Geräuchertes und andere Sattmacher verwendet.
Thüringer Hausmannskost
Die Thüringer Küche gilt deutschlandweit als sehr bodenständig. Einst lebten die Thüringer, hauptsächlich die Menschen auf dem Land, von Viehzucht, Ackerbau und Heimarbeit. Daher gab es in der Thüringer Küche viele einfache Mahlzeiten, bei denen Kartoffeln das Hauptnahrungsmittel waren. Als der Kartoffelanbau um 1680 zunahm, kamen Thüringer Klöße aus Kartoffeln anstatt aus Mehl auf den Tisch. Diese gibt es heute in fast jedem Thüringer Restaurant. Dazu werden Rouladen, Wild und anderes Bratenfleisch sowie Rotkohl gereicht. Eine weitere Thüringer Spezialität, die es auch häufig in Restaurants gibt, ist die Thüringer Bratwurst. Gleich ob zu Brot, Semmeln oder mit Kartoffelbrei und Sauerkraut.
Bayrische Hausmannskost
Schmankerl nennen die Bayern ihre Hausmannskost. Über viele Jahrhunderte wurde sie von den Einflüssen benachbarter Regionen und Länder, wie Ungarn, Böhmen und Österreich, geprägt. Typisch bayrische Mahlzeiten sind deftig, kräftig und schwer. Die bayrische Küche ist ebenfalls bäuerlich geprägt. Bodenständige Gaumenfreuden wie Knödel, Leberkäse, Schweinsbraten, Fleischpflanzerl, Haxen mit Kartoffelstampf und Sauerkraut sind eine Hausmannskost für Genießer. Es gibt sie in nahezu jedem bayrischen Restaurant.
Rheinländische Hausmannskost
Viele der beliebten rheinländischen Rezepte stammen aus einer Zeit, als die einfachen Leute weder Geld noch Zeit für eine aufwendige Küche hatte. Daher ist die rheinländische Hausmannskost pragmatisch und unkompliziert.
Die gutbürgerliche, hausgemachte rheinische Küche ist vielfältig und schmackhaft. Gleich ob man sich Himmel und Ääd, Halve Hahn, dicke Bohnen oder rheinischen Sauerbraten im Restaurant servieren lässt. Viele der rheinischen Gerichte erinnern an die Mahlzeiten, die unsere Großmütter schon am heimischen Herd zubereiteten.
Hausmannskost norddeutsch
Typische norddeutsche Gerichte werden häufig mit Fisch und Meeresfrüchten zubereitet. In den Regionen Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sind Schollenfilet, Matjes- und Heringsgerichte, Labskaus und Räucheraal typische Gerichte. Außerdem gibt es hier deftige und klassische norddeutsche Speisen wie Grünkohl mit Pinkel oder Kohlroulade mit Wirsing.
Labskaus war einst ein typisches Seemannsgericht. Ging es auf große Fahrt, musste der Smutje auf haltbare Lebensmittel zurückgreifen. So entstand das Labskaus aus Rindfleisch, Rote Beete, Zwiebeln und Kartoffeln. Wie bei jedem traditionellen Gericht wird der Labskaus in Restaurants und je nach Region variantenreich zubereitet.
Die alte deutsche Küche
Viele Essgewohnheiten aus der ursprünglichen deutschen Küche sind heute noch erhalten. Die Küche war deftig, da die Winter in Deutschland kalt und die Arbeiten hart waren. Daher wurde auf eine höhere Energiezufuhr Wert gelegt. Der Braten war meist den Sonntagen vorbehalten. An den Wochentagen gab es vorwiegend Kartoffelspeisen, Teigwaren oder Kohl- und Rübengerichte. In sehr armen Regionen wie dem Erzgebirge gab es häufig das sogenannte Arme-Leute-Essen. Das Hauptnahrungsmittel nahezu jeder deutschen Küche ist die Kartoffel.